Hochsensibilität beschreibt eine angeborene Veranlagung, Informationen und Reize intensiver und detaillierter zu verarbeiten.

Etwa 15–20 % der Menschen gelten als hochsensibel. Ganz wichtig - es ist keine Krankheit oder Diagnose, sondern eine Persönlichkeitsausprägung, die sowohl Vorteile (z. B. Empathie, Kreativität, Feinfühligkeit) als auch Herausforderungen (z. B. Reizüberflutung, Stressanfälligkeit) mit sich bringt. Erfahren wir erst im Erwachsenenalter von unserer Hochsensibilität, so empfinden viele sie erstmal als Fluch...hat man sich allerdings mit diesem Geschenk angefreundet, so ist sie in vielen Momenten jedoch auch Segen!

 

Beleuchten wir die besonderen Herausforderungen einmal etwas näher, Reizüberflutung und Stressanfälligkeit:

 

Wie funktioniert die Reizverarbeitung im Gehirn?


• Bei hochsensiblen Menschen ist die Reizfilterung im Gehirn weniger stark, d. h. mehr Eindrücke gelangen ins Bewusstsein.
• Hirnscans zeigen eine stärkere Aktivierung in Arealen für Aufmerksamkeit, Empathie und emotionale Verarbeitung.
• Dadurch nehmen Hochsensible mehr Zwischentöne, Details und Stimmungen wahr.
• Gleichzeitig führt die tiefere Verarbeitung schneller zu Überlastung – man spricht von Reizüberflutung.

 

Oft wird auch ADHS oder Autismus mit Hochsensibilität in Verbindung gebracht. Hier muss man allerdings klar abgrenzen!

 

Abgrenzung zu ADHS und Autismus

(ADHS = Aufmerksamkeitsdefizit/Hyperaktivitässtörung)


• ADHS ist eine neurobiologische Störung, oft mit Problemen bei Impulskontrolle, Konzentration und Selbstorganisation.


• Bei Hochsensibilität liegt keine Störung der Aufmerksamkeit vor – Betroffene sind meist sehr aufmerksam, können aber bei Reizfülle überfordert sein.


• Hochsensible ziehen sich eher zurück, während ADHS-Betroffene häufiger impulsiv handeln.


Autismus-Spektrum-Störung (ASS)


• Autismus betrifft vor allem soziale Kommunikation, soziale Interaktion und oft sensorische Besonderheiten.


• Hochsensible Menschen sind in der Regel sehr empathisch und nehmen Gefühle anderer stark wahr – Autismus hingegen geht häufig mit Schwierigkeiten im Erkennen und Deuten von Gefühlen einher.


• Auch wenn beide Gruppen Sinneseindrücke intensiver wahrnehmen können, unterscheiden sich die sozialen Muster deutlich.


Fazit
Wie am Anfang schon erwähnt, ist Hochsensibilität ist keine Diagnose, sondern eine Persönlichkeitsausprägung. Sie bedeutet intensivere Reizwahrnehmung und tiefere Verarbeitung – mit Stärken wie Empathie und Kreativität. Im Unterschied zu ADHS oder Autismus fehlt der Krankheits- bzw. Störungscharakter, auch wenn es Überschneidungen bei der Reizverarbeitung geben kann.

 

Wollt ihr mehr zur Hochsensibilität wissen, so stöbert gern in unseren Beiträgen oder meldet euch direkt!

 

Liebe Grüße und viel Spaß

Katrin